Kaum zu glauben, dass es sich um ein und denselben Fluss handelt: In Hamburg prägen Kreuzfahrtschiffe, Containerriesen und permanenter Trubel das Bild auf der Elbe. Doch wer die Metropole hinter sich lässt, entdeckt nur wenige Flusskilometer stromaufwärts eine vollkommen andere Welt – mit gemütlichen Ortschaften, viel Natur und einer ordentlichen Portion Entspannung. „Die Flusslandschaft Elbe hält viele Entdeckungen bereit, und das zu jeder Jahreszeit. Gerade Herbst und Winter überraschen mit besonderen Naturschauspielen“, erklärt Beate Fuchs, Reiseexpertin beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de. So sei es jetzt etwa üblich, dass sich die Urlauber den Erholungsraum mit zigtausenden gefiederten Wintergästen teilen.
Gefiederte Wintergäste beobachten
Ganz ohne Staustufen fließt die Elbe über 600 Kilometer dahin – einmalig in Europa. Die Elbtalaue bietet dabei Rückzugsräume und ideale Lebensbedingungen für zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten. Gerade die kalte Jahreszeit lockt viele Naturliebhaber an, und nicht nur Hobbyfotografen sind begeistert von den Möglichkeiten, die Vogelwelt so hautnah beobachten zu können. Ob auf eigene Faust oder mit zertifizierten Natur- und Landschaftsführern – jetzt kann man die dicht bevölkerten Rast- und Überwinterungsplätze besuchen. Abrunden lässt sich das Naturerlebnis etwa mit Besuchen im Biosphaerium Elbtalaue der Stadt Bleckede und dem Archezentrum im Amt Neuhaus. Darstellungen der Tier- und Pflanzenwelt sowie die permanenten Einflüsse der Natur vermitteln tiefe Einblicke in das Leben am und mit dem Fluss. Unter www.erlebnis-elbe.de gibt es mehrere Geheimtipps für herbstliche und winterliche Touren sowie Informationen auch zu Übernachtungsmöglichkeiten in der Region.
Natur und Technik im Einklang
Selbst ausgedehnte Waldgebiete sind nicht fern: Das Waldmuseum in Göhrde ermöglicht ganzjährige Einblicke in eines der größten Mischwaldgebiete Norddeutschlands. Wer es etwas exotischer und auch an kühlen Tagen etwas wärmer mag, kann die wertvollen Pflanzen des Orchideengartens in Dahlenburg in Augenschein nehmen – ganzjährig wohl temperiert in den weiten Gewächshäusern. In der Flusslandschaft Elbe müssen selbst Natur und Technik kein Widerspruch sein: Während das Schiffshebewerk in Scharnebeck am Elbe-Seiten-Kanal schon fast überdimensional erscheint, stellt der Museumshof Beck in Nahrendorf die kleinteilige Entwicklung der Hausgegenstände, unter anderem der Technik, in den Vordergrund.
Natur und Technik – da fehlen nur noch Kunst und Kultur für kurzweilige Tage an der Elbe. Direkt vor den Toren Hamburg gelegen, warten Winsen/Luhe und die Winsener Elbmarsch mit vielen kulturellen Möglichkeiten auf. Einer Zeitreise gleicht ein Besuch in der historischen Karoxbosteler Mühle. Mit vielen Veranstaltungen und Sonderausstellungen sorgen das Museum am Marstall und das Wasserschloss in Winsen für Abwechslung. (djd).
Stippvisite auf dem Wasser
(djd). Auch eine Schifffahrt hat im Herbst und Winter ihren ganz speziellen Reiz – etwa wenn der morgendliche Dunst für besondere Lichtspiele auf der Elbe sorgt oder die Ufer vom Frost weiß gepudert erscheinen. Die Fahrgastschiffe „Lüneburger Heide“ und „Käpt. Kudd’l“ sind auch in der kühleren Jahreszeit auf dem Fluss unterwegs – die Touren führen unter anderem in die unberührte Natur der Elbtalaue oder in den trubeligen Hamburger Hafen. Auch für private oder betriebliche Feiern lassen sich die Schiffe buchen. Informationen gibt es unter www.erlebnis-elbe.de sowie telefonisch unter 04139-6285 (Fahrgastschiff „Lüneburger Heide“) sowie 040-7684194 („Käpt. Kudd’l“).